Schlechtwetterfront - Zeit fürs "sosein"

Bisher hatten wir stets die angenehme Wetterseite geniessen dürfen, es war wie auf unsere Bedürfnisse angepasst. Doch hier in dem Tal, wo aktuell unser Zelt steht, ziehen gewaltige Wolkenmassen über unsere Köpfe hinweg, welche immer mal wieder Regenschauer bringen. Vorletzte Nacht preschten sogar augapfelgrosse Hagelkörner auf die Erde hernieder. Innert Sekunden war unser Zelt umgeben von sprudelnden Bächen und in der Apsis breitete sich ein komfortabler Swimmingpool aus. Doch "Tatonka" sei Dank! Das doch schon ältere Zelt hat sich bewährt und wir liegen noch trocken.

Infolge der Gewitter mussten wir unsere geplante Trekking-Tour verschieben. So nutzten wir die Zeit zum lecker Essen, Fahrräder putzen, wandern und bouldern in der steinernen Stadt, in der Findlinge und Felsen tatsächlich eine einladende Zivilisation bilden.

Mitten in einer touristischen Hochburg, in der die Italiener in ihrer Hìghtech-Outdoorausrüstung ihre Walking-Stöcke über gekieste Wege schwingen, fühlen wir uns doch etwas fremd. Wir haben auch eingesehen, dass es sich bei diesen Menschenmassen nicht lohnt jeden Wanderer zu grüssen, es scheint beinahe aufdringlich zu wirken.

Percy hat heute seine leichte Erkältung gepflegt und sich um den "Haushalt" gekümmert, während ich im Wettstreit mit dem Wetter einen kleinen Berg erklomm. Es hat sich gelohnt, ich blieb trotz Donnergrollen und grauen Stratuswolken trocken und konnte die Aussichten geniessen.

Nun die Wetterprognose sieht ab morgen freundlicher aus, Percy ist wieder fit und unsere Stahlpferdchen werden für einige Tage eingestellt. Wir satteln um auf Rucksäcke und ziehen zu Fuss los um ein kleines Gebiet der Dolomiten zu erkunden.