Mystic Olympus - fascinated by nature

Abstieg nach Refuge Petrostruga
Abstieg nach Refuge Petrostruga

Bisher bestanden unsere Reisepläne darin, der Küste Griechenlands (ausser Peleponnes und Chalkidiki) zu folgen, um Anfang November die Grenze zur Türkei zu überqueren.

Wir konnten uns jedoch einen Abstecher zum Olymp nicht verkneifen und liessen uns zu einer zweitägigen Wanderung verführen:

Von Paralia Platamonas fuhren wir bei herbstlichen Temperaturen und kräftigem Wind nach Prionia (1100 hm). Dort fanden wir neben einem Parkplatz eine kleine Taverne, welche bereits Feierabend machte (um 17.30 Uhr), einen Brunnen mit dem besten Wasser, das wir je getrunken haben, viele schwanzwedelnde Hunde und eine fünfköpfige Truppe aus Polen, welche mit einem kleinen PW ihre Ferien verbringen. Sie fanden unsere Reise so "inspiring", dass sie uns mit einer guten Flasche Wodka beschenkten. -Damit werden wir den Winter garantiert heil überstehen ;)-


Kaum hatten wir unser Zelt aufgestellt verabschiedete  sich das Tageslicht und wir waren allein auf dem Platz mit 7 Hunden.  Nebel kroch in das Tal und liess es praktisch die ganze Nacht  regnen.
In Schlafsack eingemummelt knabberten wir unser "kaltes Plättli" (Käse, Byrek und Cookies) und schliefen bald ein.

Ein Hund hatte sich in der Nacht vor unser Zelt gelegt und wachte tapfer über unseren seligen Schlaf. Plitschnass und vor Kälte zitternd verliess er uns dann am Morgen und begleitete das erste Wanderpaar auf den Berg.

Am Morgen tasteten sich die ersten Sonnenstrahlen ins feuchte Tal und wir blickten mit Freude in den blauen Himmel. Welch Glück!
Die Rucksäcke waren kaum fertig gepackt, als ein grummliger Berghüttenwart mit seinem Pickup heranfuhr und ausgerechnet da parkieren wollte, wo unser durchnässtes Tatonka stand... schwermütig verpackten wir
das nasse Tuch und lagerten es mit unseren Stahlpferdchen hinter dem Toilettenhäuschen, wie mit dem Tavernenbesitzer abgesprochen.

Dann stiegen wir auf, wanderten unter buntschimmernden Laubblättern hindurch, atmeten gierig die frische Herbstluft ein und genossen das Ahorn-Buchenblätter-Konzert unter unseren Füssen. -ich als Herbstliebhaberin hatte meine Lieblingsbeschäftigung, "Blätterwaten", schon fast vermisst-
Über alpines Gelände knirschten unsere Füsse über frischen Schnee und wir waren fasziniert wie wir in Rekordzeit Sommer, Herbst und Winter durchlebten.

Auf den Mytika (höchster Berg im Gebirge ca. 2918m) liess sich in Folge Eis und Schnee nicht klettern, so begnügten wir uns mit der wunderbaren Aussicht vom Skolio (ca. 2911m) aus, während eisiger Wind uns um die Ohren pfiff.

Bevor wir die Nordostflanke im knöcheltiefen Schnee traversierten, um zum "Oropedio Mouson" zu gelangen, liefen wir teilweise keine 3 Meter entfernt an dutzenden von Gemsen vorbei, die gemütlich ihr Abendmahl kauten und manchmal unbeeindruckt etwas zur Seite liefen. Unglaublich faszinierend!

Dann in der Hütte Christos Kakalos (2650m) sassen wir beim Kaffe den zwei Hüttenjungs gegenüber, darum bemüht ein Gespräch anzuzetteln, doch diese starrten ganz vertieft in ihre Smartphones -ein Bild für die Götter-.
Wir hatten Verständnis, schliesslich ist die Saison in wenigen Tagen zu Ende und sie waren vermutlich gedanklich bereits im Urlaub.

Etwas später trudelten dann noch weitere Gäste ein und es kam etwas Schwung in die Bude.

Während Nicko uns von seinem Film und seinen Träumen berichtete, erzählten uns ein junger Australier und ein brasilianischer Langzeitreisender von ihrer erfolgreichen Mytika-Besteigung.
Als die Hüttenguys jedoch davon Wind bekamen wurde es gleich etwas stürmisch, denn bei einem Unfall hätten sie Ausrücken müssen, die Besteigung ohne Helm sei onehin verboten und sehr ausdrucksstark wurde darauf hingewiesen,  hier sei man nicht ausgerüstet wie in den Alpen, es gäbe keine Rettungshubschrauber. Wir staunten nicht schlecht wie wach und präsent die beiden plötzlich waren. Jegliche Beschwichtigungen von Seiten der Besteiger wurde kopfschüttelnd abgewiesen. Tja, jedenfalls ging ja doch alles gut aus.
 
Bevor man ins Bett ging wurde dann noch diskutiert wann der Sonnenaufgang sei, wer ihm beiwohnen möchte und wo die beste Aussicht zu finden sein wird. Wir hingegen freuten uns auf gemütliches Ausschlafen, doch morgens um halb acht war dann Percy als erster wach und stand mit der Kamera bereit, während die anderen noch schliefen. Nach sanfter Weckrunde versammelten sich dann alle noch rechtzeitig zum Spektakel und später zum wärmenden Kaffee.

Anschliessend ging's wieder Talabwärts. Eine herrenlose Hündin begleitete uns ein Wegstück und wir fanden auf wunderschönen Pfaden zurück nach Prionia.


Alles war noch da, feucht und muffig :( Da wir noch etwas Sonnenlicht benötigten, um das Zelt zu trocknen, sattelten wir in windeseile die Stahlpferdchen und düsten wieder ans Meer voller Vorfreude auf eine heisse Dusche.

Wir fanden tatsächlich einen offenen Camping und das Tatonka hatte günstige Bedingungen zum trocknen. Nur leider war das Duschwasser entsetzlich kalt, oh wie fluchten wir auf Solarduschen und den Campingbesitzer der unsere Frage bejahte, ob's warme Duschen gibt...


Dann am nächsten Tag wollten wir weiter radeln, realisierten aber alsbald, dass unsere Muskeln völlig übersäüert waren. In Katerini verfolgten wir noch neugierig das Treiben am griechischen Nationalfeiertag, sogenannter "Ochi" (Nein)- Tag. In Erinnerung an den 28.10.1941 als die Griechen den Italienern eine Absage erteilten. -mehr Infos siehe Wikipedia ;)-


Dann in Egino zogen wir den Rückung vor, dank einer netten Barkeeperin fanden wir ein kleines Studio am Meer und liessen uns dort erschöpft nieder... und so sind wir das erste mal ein längeres Wegstück zugück gefahren, ganz entgegen unserem bisherigen Habitus.


Auch hier ist nun herbstliches Wetter und es geht ein frischer Wind. Das Meer "glustet" schon nicht mehr zum baden und wir üben bereits ein neues "Pausen-Konzept" um Erkältungen vorzubeugen: Ankommen und sogleich trockene, warme Kleider anziehen. ...comfort goes for wildeside....


Uns gruuselts schon vor den niedrigen Temperaturen, wenn wir bereits jetzt die Wollsocken montiert haben... 


Aktuell sind wir etwas müde und wünschen uns ein Plätzchen zum Verweilen und Verdauen... mal sehen was uns finden wird. 


(Percy: Meine "Hunde-Liebe ist durch das Aufrüsten meines Waffenarsenals durch 5 Steine im Cockpit und Schlagstock auf dem Gepackträger schon spürbar aufgeblüht. Strategie: Der erste Warnstein (klein) dient als Ablenkung zum Beschnuppern, der Zweite trifft dann direkt, sollte die Wade in Gefahr sein. Sollte ich mich gegen eine Übermacht verteidigen müssen, muss ich absteigen und zum Zweihänderstock greifen. ;))


@Eva und Hans: Wir wünschen euch tolle Erlebnisse, so schnell sind wir dann doch nicht am schwarzen Meer...

 Bisher haben wir noch keine konkreten Überwinterungspläne, es dauert wohl noch ein paar Kilometer bis wir wissen wo wir an Weihnachten sind... angepeilt wird Iran... Aber vorerst wollen wir durch die Türkei und schauen wie es uns dort gefällt...



@Bill und Andere: Mann/ Frau/ Kids sind stets herzlich willkommen mit uns zu rollen :)


@Ursula, Arthur, Philip und Oberybriger: Plötzlich auf dem Olymp dachten wir an die lustigen Fondue-Spielabende nach einem Skitag im Hoch und fragten uns, ob unser gebasteltes Hochbeet wohl den kommenden Schneemassen standhält...


@Kurt M.: Sorry, vermutlich sind wir diesen Frühling noch nicht in Varanasy, aber wer weiss, wenn Percy's Fahrehrgeiz nachlässt und uns der Winter zu frostig wird, klappt's vielleicht doch. 


@all: Danke allen für eure berührenden Zeilen und die guten Wünsche, Tipps&Tricks.


@nongermanreaders:
my first try to write a english shortcut. Please forgive me the mistakes...


Starting at Prionia we hiked up to Skolio and were astonished about this wonderful panoramic view.

We enjoied to breathing in the flavor of autumn, to walk on that wonderful krackling-concert of braun leafes and to touch the first snow of this winter.
There where planty of wild goats not even scared, as we passed them. It was just incredible, they observed us and mooved slowly away.
In the suisse Alps they are very shy, mostly hiding themselfs from humans.


It was such a new impression, that homeless dogs follow the hiker groups, taking care that they walk the right trail and it seemed, that they tried to keep the pack together, always with this hopeful dancing tail, that they get some food.
The night we spent in the C. Kakalos Refuge (first night for us in a mountain refuge) on the plateau the muses.

We have met interesting people and enjoyed their company. We almost overslept the sunrise but at least everyone had a cameroshot.

We are looking forward to watch the movie from Nik "Olympus four Paths " and maybe we will meet the longtimetraveller from brazil again, somewhere on this planet :) (sorry we didn't catch your name, but your charming smile we will remember ;)

 
Then after coffee and tea we found the right trail back to prionia -thanks to the australien backbacker who marked us the path. 


Was funny to meet him again in Katerini, one day after Olympus. 


We whish to you all good luck, safe travels and success in realising your dreams.



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Kommentare: 1
  • #1

    Liselotte und Kurt Stockinger, Österreich (Sonntag, 05 November 2017 19:55)

    Liebe Cecile, hallo Percey!
    Wir haben noch einige Woche tolle Erlebnisse und Erfahrungen in Griechenland und Albanien gesammelt. Am 1.November sind wir dann nach 6000 km wieder gut zu Hause angekommen. Mit Begeisterung haben wir nun eure Bike -Abenteuer gelesen, wir hoffen, dass ihr bald ein passendes Winterquartier findet und etwas Kraft sammeln könnt. Wir freuen uns nach wie vor, euch on tour getroffen zu haben. Alles alles Gute und liebe Grüße aus dem kühlen Österreich.
    Liselotte und Kurt