Güle güle Turkiye, ama yine görüşürüz

We're looking back on straight roads which were easy to cycle.


Because of rainy weather we stayed often in big or little cities, chilling in Cafes, drinking Cay and playing "Tavla".


So we had the chance too meet many awesome cafe- owners and - waiters which served us with huge charming and heartwarming generosity.


We are very glad to have met Fikret, Nurcan and their son Oğuzhan at the Turkuaz Cafe in Giresun. Thanks a bundle for the beautyful neckless and armbracelets. We wear them now as talismans. ;)


Many thanks aswell to Levent and his buddy from the Sarmaşik Cafe.


We enjoyed the time very much.


Finally, after 6100 Kilometers Percy-John had his first flat tire:

In the "Tüneli" close to Tirebolu his switching cable was cracked, we could  fix it beside the road and we cycled towards Görele. But after a while Percy-John's rear wheel was leacking air. 


So we had to stay in Görele in an expensive "Öğretmenevi" and repaired the flattire. The wire in the new mature coat (Schwalbe Marathon Protect, bought in Greece) was already broken and has damaged the tube. So strange!


Now we are in Trabzon and looking forward to cross the border at Sarpi to Georgia.


We are very curious what will happen during our next stages, but we will definitely miss the lovely hospitality of our turkish friends.


Farewell lovely Turkey, we definitely will come back to visit Lapadokia and the south coast aswell.


Teşekkür ederiz ve görüşürüz! 


Wir sind die letzten Etappen auf der langweiligen Hauptstrasse dahingerollt und sind nun in Trabzon angelangt.


Wir blicken zurück auf regnerische Tage welche wir in Cafes der kleinen und grossen Städte verbracht haben. 

Cay trinkend und "Tavla" spielend warteten wir jeweils auf die trockenen Tage um zu fahren. 

Dabei machten wir herzliche Bekanntschaften mit den jeweiligen Café-Besitzern und Kellnern. Wir wurden nach türkischer Gastfreundschaft bis ins letzte Detail verwöhnt.


Mittlerweile sind wir darin geübt diese warmherzige und grosszügige Freundlichkeit ohne schlechtes Gewissen anzunehmen, noch immer macht es uns jedoch sprachlos und wir sind überwältigt.


Ja, es macht uns immer noch keinen Spass im Regen zu fahren... wir sind ziemliche Weicheier ;).... aber diese Strassen verwandeln sich bei Regenwetter zu gefährlichen, glitschigen Schlangen: Ihre Oberflächen sind mit einem dünnen Film von "Schlammschleim" überzogen, da finden unsere Räder kaum Halt. Insbesondere Cécile hat's dabei mit ihrem Stahlpferdchen schon ordentlich hingeschmiert...naja, sie kippt auch gelegentlich vom stehenden Rad an Ampeln...- das liegt dann doch eher an ihrer Fahrkunst und inneren Balance -glücklicherweise ist nie etwas Schlimmes passiert.


Viele Leute schütteln den Kopf darüber dass wir zu dieser Jahreszeit mit dem Fahrrad unterwegs sind... -wir auch :)-

Da wir aber keinen Zeitdruck haben, -auf über 800 Höhenmetern liegt ja immer noch Schnee-  geniessen wir die ruhigen Tage und gönnen uns weiterhin den Luxus von preiswerten Hotels und dem  "Käfele"... muss ja nicht immer "hardcore" sein... (wir hatten uns letzthin den Film von Hannes und Paul, zwei deutschen Zwillingen angeschaut, die von Berlin nach Shanghai 12'000km in 6 Monaten geradelt sind...Chapeau! -dafür sind wir glücklicherweise schon zu alt ;)-


Noch haben wir kein passendes Plätzchen zum Überwintern gefunden, ehrlich gesagt gräuelt es uns davor nach einer längeren Pause wieder in den Sattel zu steigen und die Muskeln erneut aufzubauen... die anspruchsvollen Höhenmeter liegen noch immer vor uns... und wir haben keine gesponserten Kraftriegel mehr -seufz-... 


Somit sind wir immer noch planlos gen Osten unterwegs... allmählich müssen wir jedoch die Route festlegen, da nach Aserbaidschan die Landesgrenzen nur mit gültigen Visa überschritten werden können. 


Aktuell sind wir jedoch auch etwas "fahrfaul", nach 2-3 Stunden auf dem Sattel sind wir müde und unsere Muskeln nur noch Brei. Cécile schläft bis zu 12 Stunden am Stück und fühlt sich nach dem Aufwachen immer noch gerädert... -sie hat schon immer für den Winterschlaf proklamiert-

Ihr Körper zeigt jedoch auch deutliche Stresssymptome, um ihre Achseln bilden sich immer wieder ecklig juckende Geschwüre,  welche natürlich in dem humiden "Schweissklima" prächtig gedeihen können. Trotz achtsamer Pflege hilft dann doch nur der Griff zur Cortisonsalbe.


Wir sind momentan auch schnell genervt und gereizt, sodass uns manche Stresssituationen an unsere Grenzen bringen. 

Dabei blicken wir in das erschreckende Spiegelbild unserer Selbst als Individuum und gleichzeitig erkennen wir uns wieder im Antlitz des Anderen... es gibt kein Entrinnen...

wir lernen zu streiten, zu kommunizieren, zu akzeptieren und unsere Reaktionspläne zu optimieren...


Tja und doch taucht die gegenseitige Skepsis immer wieder auf und die Frage, wie das Zusammensein funktionieren kann, wenn wir so verschieden sind und immer wieder so viele Missverständnisse entstehen. Wie dehnbar ist das unsichtbare Band der Liebe?


Manch Zweifel drängt sich auf, wie wir so weiterreisen können, jeder sieht sich auf seine Art mit Ängsten und Unsicherheiten konfrontiert, welche man ungern beim Namen nennt, aber sie sind da und mit ihnen die Möglichkeit über sich selbst hinauszuwachsen.


Es gilt die Brückenpfeiler der Partnerschaft zu verstärken und die Bindeglieder neu zu kitten, um gemeinsam unterwegs sein zu können, ohne die eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen.


In unseren Köpfen rumoren auch massenweise Fragen über die kommenden Länder: Was von den Nachrichten entspricht der Realität? Wollen wir durch Länder fahren deren Sitten und Bräuche unseren Wertvorstellungen und ethischen Grundsätzen widersprechen? Wollen wir durch Länder fahren in denen ich als Frau wertlos bin? Wie gehen wir damit um?

Was machen wir im Niemandsland, wenn wir ne Panne haben, welche wir selbst nicht lösen können? Was, wenn wir ausgeraubt oder tätlich angegriffen werden?


Vielleicht ist es die "Aura" des Winters welche uns nun umhüllt, mit seiner Trägheit und dem Drang nach Erholung und Ruhe, Einkehr und Besinnung. Vielleicht ist es auch einfach das natürliche Prozessschema bei längeren Reisen... 


Während Percy förmlich aufblüht und sich sichtlich wohl fühlt im "städtischen Ambiente" sehnt sich Cécile bereits wieder in die Natur, ans Feuer, ins Zelt... 

doch auch sie weiss den Komfort sehr zu schätzen, Warmwasserduschen und warme Räume sind bei den aktuellen Temperaturen unter 10 C° doch zu bevorzugen.


Vor uns liegen noch knapp 200 km bis zur georgischen Grenze bei Sarpi und wiedereinmal blicken wir gespannt gegen Osten und sind neugierig auf die Landschaft, die Menschen und die Kultur welche uns dort erwartet.


Kommentar schreiben

Kommentare: 8
  • #1

    Eva Mom (Dienstag, 23 Januar 2018 21:47)

    Na, na, na...
    Was sind denn das für Stresssituationen???
    Ihr seid so wahnsinnig weit gekommen. Jetzt seid ihr schon in Georgien!!
    Und bald sehen wir uns in Tiflis.
    Seid einfach stolz auf euch,
    Wir lieben euch . Bis bald
    Eva Mom und Hans Dad

  • #2

    Martina (Montag, 29 Januar 2018 12:26)

    Ihr zwei Liäbä,
    soooooooo schö vo z'läsä und a eu z'dänkä((-: merci(-;
    Hebed eu wiiterhin fescht Sorg und gnüüseds woner chönd((-:
    Ihr gönd scho sonen langä Weg mitenand, mit allem drum und dra, eifach uuuuh schön!!!
    Bäräumamrig mit dä beschtä Wünsch für eu Zwei,
    Martina


  • #3

    Roman (Montag, 29 Januar 2018 18:15)

    Hallo Ihr Zwei!
    Ihr kennt mich nicht....und ich euch ach nicht.Bin ein Velo - Kollege von deinem Vater Hans!!
    Habe heute den Bericht in der Thurgauer Zeitung gelesen und sofort in Euren Blog eingetaucht.
    Bin begeistert,was ihr da macht.Guter und vor Allem ehrlicher Reisebericht!!! Haltet durch.Diese Lebenserfahrung
    kann euch Niemand mehr nehmen Werde in Zukunft immer mal reinschauen.
    Toi Toi Toi und alles Gute für die nächsten Kilometer wünscht Euch Roman.

  • #4

    Stahlpferdgypsy (Dienstag, 30 Januar 2018 13:05)

    @Martina: Uuuuuuunglaublich und sooooooo schön wieder mol vo Dir z'ghöre/z'läsä. Mir hoffed es goht Dir/Eu guet. Din Verkuppligsversuech/erfolg bewährt sich sit 8 Jahr. ;) Dankä au dodefür!!

    @Roman, Vater des Daniels, mit dem ich lange Zeit Fussball spielte ;) : Danke für Deine Glückwünsche und die positiven Rückmeldungen. Es freut uns immer sehr wenn wir Einträge und Nachrichten erhalten. Die Heimat rückt damit oft ein Stück näher und lässt die guten, alten Zeiten für einen kurzen Moment hell aufblitzen. Mach's guet und heb dr au Sorg. :)

  • #5

    Vreni (Dienstag, 30 Januar 2018 14:37)

    Liebe Cecile
    Beeindruckend, von deinen Gedanken zu lesen. Diese Lebensfragen tauchen auch in meinem Leben immer wieder auf...dann wieder unter...wollen nach und nach bearbeitet werden...draabliibe gwünnt! Ich denke in den letzten Tagen oft an die Heldenreise...deine aktuelle ist ganz grossartig! Kein Wunder, wenn die verschiedenen Stationen stark in Erscheinung treten. Alles Erleben ist eine Bereicherung und bringt dich weiter....erst mal gegen Osten aber ganz sicher auch in die Tiefe...näher und näher zu dir. Häb's guet/hends guet! Umärmel, Vreni (und ganz en härzliche Gruess vom Ernst)

  • #6

    Lulu (Sonntag, 04 Februar 2018 22:53)

    Hoi ihr zwei hübsche und liäbe!!!
    nur ganz churz, isch mal wieder spät... nach einem super langlauftag, immer schön geschmeidig....
    ihr sind super, vermiss eu!! und denk oft a euch... und mega, dich mal wieder mit gitarre z xe Percy-John :-). hab jetzt mal endlich die Mandoline gestummen und mich mit "Jolene" geübt, hihi... (kann in zwischen auch ein paar andere Lieder, aber der ist einfach der klassiker!!)
    bis bald, big huge warm hug from cold swiss wind

  • #7

    Caroline (Donnerstag, 08 Februar 2018 22:57)

    Hey ihr 2
    So schön, vo oi zläse..
    So ne Reis brucht so viel Muet und Chraft, schweisst eim zäme..Mer erlebt jede Tag zäme s gliiche. Wemmer aber nachher zrugg lueget, chan mer nur no es Ort oder en Begriff säge und der Ander weiss genau, was mer meint ;). Nöcher chamer sich eigentli gar nöd si, wie bim reise..drum isches au e Kunscht ;) Ihr mached das super. Ich bewundere oi (Ich bin immer froh gsi, mich chöne is Büssli zrugg zzieh), drum bewunderi oi um so meh. Hebed d Ohre stif und wänner no Powerriegel bruched, denn melded oi, denn gibi de Eva en Sack voll mit :). Froi mi wieder vo oi zläse. Lg Caroline

  • #8

    Stahlpferdgypsy (Freitag, 09 Februar 2018 03:29)

    @lulu: Hey Jolene, cool wieder vo dir z'ghöre. De Song spieled mer denn wieder zämä, wenn mer zrugg sind, gell! Die Andere grad au no. ;) Mini Finger sind zwor nüme soooo gscheidig, wüssed nur no wie s um d Lenkerstange griifed, sogar s Handylanghebä git scho Chrämpf. :) Im Notfall nimm ich d Schnurregiige - Puschti hani jetzt e gueti!!!! Haha.... Draabliibe gwünnt würklich. (De Satz hani i miis Repertoire ufgno)

    @Caroline: Hey Cousine: So toll vo Dir Reiseerfahrener z'läsä. Tipps hani immer chönne bruuche (au die Steiwurftips vom Franz/Kathrin und Anderi vo anderne((sogar vom Mami)) sind wertvoll :). Bin immer schriibfuul gsi bisher, d Cécile isch halt di fliissig. ;) Ja, s Zruggzieh isch schwierig  mit Velo. Han's probiert, isch nid gange, min Riesechopf hät nid inepasst. ;) Mittlerwiile hämmer aber üsi Kriisene chönne hinder üs loh und sind wieder vorwärts cho, Kilometermäässig wie au mental. Bloginfos folged bald!! Powerriegelnachschub? Gueti Idee, aber z'viel Luxus!! Ich würd mich suscht melde. Vielleicht eine am nögschte Weibeltreffe zämä knabbere? Okay? Eui Kommentar sind wie Powerriegel!