Kasachstan


Last cycling days in central Asia

Nachdem wir Bischkek hinter uns zwischen den Hügeln verschwinden sahen, berollten wir alsbald kasachisches Land.
Der Beamte im Häuschen an der Grenze stempelte wortlos unseren Pass und der "Torwächter" hielt noch einen kleinen Schwatz mit uns, bestaunte 'ne Weile lang Percy's Hänger...und dann rollten wir gemütlich durch kaum besiedeltes Land, auf der einen Seite das Tien Shan Gebirge und auf der Anderen steppenartiges Flachland.


Ankommen

Seit über einer Woche sind wir nun in Almaty und fühlen uns hier in der Herberge beinahe schon zu Hause.

Auf der Wiese im Garten stehen bunte Zelte, im Wohnzimmer wartet der Kamin und im Hintergrund sieht man die hohen Berge des Tien Shan Gebirges und die Wolkenkratzer der Stadt.

Was sich hier als paradoxes Stadtbild präsentiert, verführt mich dazu, dies als Metapher für das Leben in Kasachstan bzw. Zentralasien zu sehen. (Von Kasachstan weiss ich ja eigentlich noch nicht so viel)
Es wiederspiegelt diese Gleichzeitigkeit von Moderne, Tradition und dem alten Brauchtum, welches sich charakteristisch im Leben dieser Menschen manifestiert.

Während an manchen Orten die Häuser noch immer nicht mit Leitungen für fließend Wasser versorgt sind und das altbewährte Klohäuschen noch immer vor sich hin stinkt, da funkelt es in den Städten mit stylischen Shopping Malls und fancy Kafes im Vintage- oder Retrolook, die teuren Kaffe servieren der nach Starbucks müffelt.

Schicke Mädels wackeln auf Highheels über die Strassen und die Jungs pumpen die Muskeln, um in der Disco wohl auftrumpfen zu können.

Auf dem Bazar wird jedoch weiterhin gefeilscht und zu Hause das Essen oft noch auf dem Feuer gekocht.
Kultur und Technik prallen aufeinander und Kontroversen sind überall zu sehen. Doch wie geht man damit um? Mit dem Erbgut und den neuen Einflüssen?

Hier im Hostel treffen wir Tiago und Marisa wieder -Welschscheizer Motorradfahrer die wir in Samarkand das erste Mal getroffen-
Wie schön ist es in eine Großstadt zu fahren, wenn man weiss, dass man da jemanden kennt.
Marias verwöhnte uns mit einem leckeren "Pancake- Frühstück" und das Paar zeigte uns die netten Ecken in der Stadt sowie die besten Outdoorshops...


Hommage pour Tatonka

Ja tatsächlich werden wir das Tatonka hier in Central Asia zurücklassen, wir haben es hier sozusagen in "Pansion" gegeben. Hier kann es gemütlich seiner Rentezeit fröhnen.

Natürlich haben wir auch schon die erste Nacht in unserem neuen Zelt verbracht. Uiuiui... was war das doch für eine harte Entscheidung, unser altes Tatonka gegen ein neues "Husky" einzutauschen.

Doch auch wenn das Neue noch etwas plump und frech-glänzend daherkommt, so steht es stramm und lässt sich leichter "buckeln", insbesondere wenn wir in Nepal unsere Füsse in Trekkingschuhe stopfen und mit den Rucksäcken losziehen werden.
Wir halten die Finger gekreuzt und hoffen das Husky bleibt wasserdicht und lässt sich vom Winde nicht so sehr einschüchtern wie das betagte Tatonka.


Ausflug zum Kaindy Lake
Ausflug zum Kaindy Lake

Nachdem wir alles Organisatorische soweit als möglich erledigt hatten: Fahrradkisten besorgen, Indien-Visa online beantragen, bei der Airline nochmals das "Veloextragepäck" bestätigen lassen und Percy sein gelegentlich schmerzendes Knie beim Physio auf russisch behandeln lassen, zogen wir wiedermal zu Fuss los für Sightseeing.

Mit Rita (die wir natürlich auch wieder trafen, weil sie noch auf russisches Visa wartete) und Peter (sympathischer Backpacker aus Holland) düsten wir mit dem Taxi zum berühmten Sharyn Canyon und besuchten anschliessend noch den Kaindy See.


Ja und die Stahlpferdchen?

Die haben wir ordentlich aus-ein-ander-geschraubt -hoffentlich bringen wir die auch wieder gescheit zusammen, damit sie auch wieder fahrbar sind- und mit unserem "Grümpel" in Kisten verpackt.
Für den Hänger haben wir auf dem Bazar 'ne riesige Tragetasche gefunden, sodass wir ihn als normales Gepäckstück aufgeben können.

So hoffen wir zumindest.

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Kommentare: 1
  • #1

    Eva Mam (Donnerstag, 13 September 2018 20:42)

    Einfach BRAVO, was ihr leistet!
    Und ein Tränli rollt mir übers Gesicht.
    Wir haben euch sehr lieb!
    Mam Eva